Sonntag, 26. Februar 2017

Coprophag...

...sind eine ganze Menge von Käferarten, die sich auf eine scheinbar überall verfügbare Ressource spezialisiert haben, um ihre Larven zu ernähren: Mist. Nicht nur die Familie der Mistkäfer und die echten Pillendreher benutzen den Kot anderer Tiere um den Nachwuchs durchzubringen, sondern auch viele andere näher oder auch weiter entfernt verwandte Käferarten nutzen sie. Die beiden erstgenannten Gruppen sind aber schon diejenigen, die diesen Rohstoff äußerst ausgefeilt nutzen. 
Einer der auffälligsten Vertreter in heimischen Gefilden ist ohne Frage der Stierkäfer (Typhaeus typhoeus), hier tragen die Männchen nämlich drei gerade nach vorn gerichtete Hörner, was bei einer Körpergröße von um die 2cm zwar eines genaueren Blickes bedarf, aber dann wirken die Tiere äußerst beeindruckend. Auch seine Biologie beeindruckt, schließlich gräbt der kleine Käfer bis zu 1,5m tiefe Gänge in den Boden und legt ein gutes Duzend Seitengänge an, um darin den eingesammelten Kot zu verwahren. Später graben sich die Larven in diese Gänge hinein und ernähren sich dann insbesondere von den Pilzen, die sich im Kot entwickeln. 
Umso mehr freute ich mich, als Silva diesen Käfer gestern auf einer Waldlichtung an einer Kaninchenlosung fand. Er war äußerst aktiv und so gelangen mir nur wenige ansprechende Aufnahmen. Nichtsdestotrotz war der Fund fantastisch, da mir die Art bisher nur in Büchern und in Sammlungen über den Weg gelaufen ist. 

150mm, f/7.1, 1/30s, ISO1250
150mm, f/4, 1/125s, ISO800
24mm, f/8, 1/125mm, ISO400
150mm, f/5, 1/125s, ISO1600
150mm, f/7.1, 1/40s, ISO1250
150mm, f/7.1, 1/40s, ISO1250