Donnerstag, 11. September 2014

Gebänderte Heidelibelle - Sympetrum pedemontanum

Zu einer der schönsten heimischen Libellenarten kann man die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) ohne Zweifel zählen. Umso erstaunlicher ist, dass ihre ökologischen Ansprüche weitgehend unklar sind. Das liegt vor allem daran, dass die Art in sehr unterschiedlichen Gewässertypen zu finden, trotzdem aber hoch selten ist. Das Spektrum reicht vom schnell fließenden Kleingewässer bis zum stehenden stark vegetationsreichen Stilgewässer. Meist sind es in Süddeutschland allerdings Gräben, Altwasser, Seen und Bagger- bzw. Kiesgruben. Entscheidend scheinen Flachwasserzonen, die sich mehr oder weniger stark erwärmen zu sein. Ursprüngliche Lebensräume der Art dürften Flussauen mit hoher Dynamik gewesen zu sein, die als Pionierart neuentstandene Gewässer besiedelte. Von Frühjahrshochwasser und dadurch entstehenden temporären Kleinstgewässern profitiert die Art auch heute noch, da die Entwicklungszeit der Larven nur wenige Wochen dauert und die Tiere als Ei überwintern. Das Ei kann sowohl im Wasser als auch im Trocknen überdauern. Damit ist die Art, wie auch die meisten anderen Heidelibellen, anderen Arten mit mehrjähriger Entwicklungszeit überlegen. 

150mm, f/13, 1/8s, ISO200
150mm, f/3.2, 1/400s, ISO400
150mm, f/4, 1/1600s, ISO200
150mm, f/4, 1/125s, ISO400
Die Gebänderte Heidelibelle gilt aus durchaus wanderfreudig und ist wenig territorial, d.h. sie duldet andere Libellenarten in ihrem Revier, was sie allerdings gegenüber aggressiveren Arten konkurrenzschwach macht. Ihr wenig aggressives Verhalten führt auch dazu, dass man die Tiere häufig innerhalb kleiner Flächen in größerer Anzahl finden kann. Die kleine Heidelibellenart fliegt im Vergleich zu verwandten Arten der Gattung sehr unauffällig, flatternd und meist niedrig über der Vegetation.
Die Imago findet man erst im Hochsommer bis in den beginnenden Herbst hinein (Juli-Oktober).  
Die Art ist selten und in Deutschland gefährdet, in vielen Bundesländern wird die Bestandssituation auch als stark gefährdet eingeschätzt. 

150mm, f/4, 1/250s, ISO200
gestacked (5x 150mm, f/4, 1/250s, ISO200)
150mm, f/4, 1/2000s, ISO200
Auf den Fotos sind immer Weibchen zu sehen, hiervon war ein deutlicher Überschuss, an den zwei Morgenden an denen ich die Tiere aufgesucht habe, festzustellen. Vielleicht hielten sich die Männchen auch an derer Stelle auf. Gesehen habe ich natürlich auch Männchen, doch leider erst nachdem die Tiere herum flogen und nicht mehr gut zu fotografieren waren.

150mm, f/3.5, 1/2500s, ISO400
150mm, f/4, 1/800s, ISO200
14mm, f/4, 1/2500s, ISO400
150mm, f/4, 1/800s, ISO400
Nur durch einen Tipp von zwei Freunden konnte ich diese hoch attraktive Art fotografieren und das erste Mal in Natura erleben, vielen Dank dafür Lukas und Joachim!