Freitag, 21. Februar 2014

Lebensraum Sandmagerrasen

Nachdem der Frühling vielleicht dieses Jahr doch schon bald beginnen könnte und dann auch neuer Fotonachschub zu erwarten ist, dachte ich suche ich mal ein paar Bilder aus meinem Archiv. Dieser Beitrag wurde bereits als Portfolio auf der GDT -Regionalgruppenseite XIII veröffentlicht.

Vor unserem Umzug wohnten wir etwa 10 Jahren in und um Erlangen. Einer der naturschutzfachlich bedeutendsten Elemente ist dort Sand, klingt erst mal komisch, lässt sich aber einfach erklären. Erlangen, Nürnberg, Fürth und weitere Städte liegen in der fränkischen Sandachse, das ist das Einzugsgebiet der Rednitz und Pegnitz sowie der daraus entstehenden Regnitz aber auch der meisten zufließenden Flüsse. Hier wurden durch die natürliche Dynamik der Flüsse über Jahrtausende Sande ans Land gespült und später durch den Wind verdriftet. So entstanden hochwertvolle Lebensräume wie der Sandmagerrasen. Dieser zeichnet sich durch seine Nährstoffarmut, geringe Wasserverfügbarkeit und thermische Begünstigung aus. Dadurch konnten sich in diesem Lebensraum verschiedenste Arten in Mitteleuropa halten, welche zu Zeiten anderer Klimabedingungen eingewandert waren. Leider wurde der Wert dieser Sandfläche lange unterschätzt fielen Aufforstungen, Flächenverbrauch oder Überdüngung zum Opfer. Andere gingen durch Sukzession verloren, denn natürlicherweise existieren so offene Lebensräume in Mitteleuropa so gut wie nie dauerhaft. Sie entstanden durch die natürliche Dynamik der Flüsse und Stürme und wuchsen auch irgendwann wieder zu, allerdings entstanden sie auch immer wieder aufs Neue, wie ein sich immer wieder veränderndes Mosaik. Eine solche natürliche Dynamik existiert in Mitteleuropa nicht mehr.

Jedoch gibt es u.a. in Mittel- und Oberfranken noch einige Restflächen. Unter anderem deswegen, weil nicht wenige Flächen lange militärisch genutzt und so offengehalten wurden.Ein solches Beispiel ist im Tennenloher Forst im Reichswald zu finden. Die zum Naturschutzgebiet erklärten Flächen werden nun in großen Teilen durch Przewalski-Pferde offen gehalten. Diese dauerbeweideten Flächen sind eingezäunt, allerdings gibt es auch außerhalb und entlang der Wege sehr viel zu entdecken. Hochinteressante Tier- und Pflanzenarten sind hier zu finden. An vielen morgendlichen Ausflügen entstanden zahlreiche Bilder, insbesondere von Insekten, die ich nachfolgend zeigen möchte.

Equus ferus przewalskii -  Przewalski-Pferd
75mm (KB), 1/100s, f/8, ISO200

Amara aulica - Glänzender Kanalkäfer
225mm (KB), 1/3s, f/13, ISO250, 1 EV

Zygaena carniolica - Esparsetten-Widderchen
225mm (KB), 1/3s, f/10, ISO100

Bembecia ichneumoniformis - Hornklee-Glasflügler
225mm (KB), 1.1s, f/13, ISO100, 2/3 EV

Machimus rusticus - Schlichte Raubfliege
225mm (KB), 1s, f/16, ISO100, 1 EV

 Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
225mm (KB), 1/4s, f/10, ISO100

 Machimus arthriticus - Seiden-Raubfliege
225mm (KB), 1/6s, f/13, ISO100

Leptidea sinapis Komplex - Tintenfleck-Weißling
225mm (KB), 1/40s, f/4, ISO100

Zygaena filipendulae - Blutströpfchen
225mm (KB), 1/10s, f/10, ISO400, 2/3 EV

Machimus chrysitis - Gold-Raubfliege
225mm (KB), 1/3s, f/8, ISO200, 1 EV

 Melitaea athalia abarant - Wachtelweizen-Scheckenfalter
225mm (KB), 1/50s, f/8, ISO200

 Polyommatus icarus - Hauhechelbläuling
225mm (KB), 1/50s, f/8, ISO200