Dienstag, 22. Mai 2012

Goldener Scheckenfalter - Euphydryas aurinia

Letzte Woche ging ich auf die Suche nach einem Tagfalter, den ich schon lange in ansprechender Art und Weise fotografieren wollte. Leider ist die Art nur noch in wenigen Regionen zu finden und eine gezielte Suche ist notwendig. Mit etwas Glück wurde ich dann in der Tat fündig und konnte es kaum fassen, als ich neben einigen Einzeltieren auch ein Pärchen in Kopula fand.

225mm | 1/25s | f/8 | ISO320 | Diffuser | Reflektor
Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) zählt zu den Arten, welche in den letzten Jahrzehnten massive Bestandsrückgänge erlitten haben. Der einst weit verbreitete Falter zählt nun zu den mitteleuropäischen Raritäten. Die Art kommt in Deutschland auf zwei stark unterschiedlichen Standorten vor: Einmal gibt es Populationen welche auf Feuchtwiesen, Flachmooren und Pfeifengraswiesen zu finden sind, zum anderen Populationen welche an xerothermen Hängen mit offenem oder gebüschreichem Halbtrockenrasen leben. Man bezeichnet diese auch als zwei ökologische Rassen einer Art.
Die Tagfalter sind von Westeuropa bis in die gemäßigten Zonen Asiens und dort bis Korea zu finden, im Norden bis Fennoskandien und im Süden bis Nordafrika. In Deutschland ist die Art selten und die Populationen liegen meist weit getrennt von einander, so dass viele stark isoliert existieren. Es werden von der kollinen Stufe über die Mittelgebirge bis hin zu der alpinen Stufen fast alle Höhenstufen besiedelt.  Bei uns ist die Art in allen Bundesländern stark gefährdet, teilweise vom Aussterben bedroht und in einigen Regionen bereits verschollen. In der EU wird die Art im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt.

Verbreitung des Goldenen Scheckenfalters in der EU25

Je nach dem Ökotyp in dem der Falter anzutreffen ist, werden unterschiedliche  Pflanzen zum Fraß benutzt, vor allem sind hier Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) zu nennen. Es sind noch deutlich mehr Pflanzen beschrieben, wobei bei vielen fraglich ist, ob diese tatsächlich als Fraßpflanze genutzt werden oder diese z.B. nur zur Anheftung der Puppe dienen. Klar ist, dass die Tiere in vernetzten Teilpopulationen (sog. Metapopulationen) vorkommen,  hierdurch entsteht eine gewisse Dynamik in der Bestandsgröße und eine Absicherung von möglichen natürlichen Habitatverlusten. 
Zu den Populationen auf den feuchteren Standorten sind viele Erkenntnisse gesammelt worden. Informationen zu den Trockenstandorten sind sehr rar und sollten in den kommenden Jahren verbessert werden. Die Falter sind polyphag und saugen an sehr vielen unterschiedlichen Blüten. Die Tiere gelten als standorttreu und langsam fliegende Tagfalter. Wobei auch Neubesiedlungen über einige km bekannt sind.


Lebensraum der fotografierten Falter

Hauptgefährdungsursache stellt sicherlich die Veränderung des Lebensraumes durch Intensivierung, Entwässerung, Düngen, Überweidung, der Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung oder auch der direkten Aufforstung dar. Zum Erhalt der Art sollten Standorte, auf denen die Art noch vorkommt erhalten und mit weiteren  geeigneten Standorten vernetzt werden.

225mm | 1/640s | f/5 | ISO400 
225mm | 1/250s | f/5 | ISO200 
225mm | 1/40s | f/6.3 | ISO200 | Diffuser | Reflektor
225mm | 1/320s | f/3.5 | ISO200 
225mm | 1/500s | f/3.5 | ISO200
225mm | 1/40s | f/8 | ISO200 | Reflektor