Montag, 28. März 2011

Frühjahrszeit ist Amphibienzeit

Ende Februar, Anfang März ist es meist jedes Jahr so weit, die Amphibien beenden ihren Winterruhe und beginnen aktiv zu werden. Für viele Arten ist das Erwachen nach der langen Ruhephase verbunden mit der direkten Wanderung zu ihrem Laichgewässer. Da alle Amphibien zumindest für ihre Eier Wasser benötigen (Anamnia) läuft die Reproduktion immer im Wasser ab (zumindest bei den heimischen Arten). Viele Exemplare trifft man bereits auf dem Weg zum Gewässer, die ökologischen Ansprüche der Arten sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von vegetationslosen Kleinstgewässern (z.B. Gelbbauchunke) bis hin zu großen ausgedehnten Seen (z.B. Seefrosch). Einige Arten sind sehr stark an ihr Gewässer gebunden und sind dort fast das gesamte Jahr anzutreffen. Andere Arten gehen tatsächlich nur zum Laichen ins Wasser und befinden sich das restliche Jahr in einem ganz anderen Lebensraum. Ein Beispiel hierfür wäre der Laubfrosch, der sich in seinem Sommerlebensraum an strukturreichen Waldrändern und in den Baumkronen aufhält, diese können auch einige 100 m von ihrem Laichgewässer entfernt sein. 
Die meisten Menschen verbinden mit Amphibien eigentlich nur einen quakenden Wasserfrosch, dabei ist die heimische Fauna doch deutlich vielfältiger als man im ersten Moment meinen würde. In Europa gibt es etwa 90 Arten, davon kommen etwa 20 in Deutschland vor. Frösche, Unken, Geburtshelferkröten, Kröten und Salamander inkl. Molchen kann man bei uns antreffen. Zugegebenermaßen ist diese Vielfalt verglichen mit der von Insekten verschwindend gering, jedoch sind die meisten Arten ökologisch sehr interessant und für viele Naturfotografen ein lohnendes "Ziel".
Manche Arten sind sehr einfach zu beobachten, wie z.B. Erdkröten während der Laichzeit, die sich praktisch gar nicht von einem Fotografen am oder im Gewässer stören lassen. Ganz anders ist z.B. der sehr scheue Moorfrosch, der nach dem er gestört wurde auch gern 30 min nicht mehr zu sehen ist. Noch heimlicher ist die Knoblauchkröte die im Normalfall eingegraben im Boden den Tag überdauert und dann nachts auf Beutefang geht. 
Gerade Molche sind im Wasser nur schwer zu fotografieren, mit etwas Geduld und Glück erwischt man aber einige Exemplare auf dem Weg zu ihrem nassen Lebensraum.
Die meisten Amphibien sind heute selten geworden und viele von ihnen sind gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. In den meisten Fällen liegt das an der Zerstörung ihrer Lebensräume. Arten wie Kreuz- oder Wechselkröte leben in offenen und kargen Habitaten, solche Flächen werden leider auch heute noch allzu gern als günstige Bauflächen ausgewiesen. Zerschneidungen der Lebensräume durch Straßen tun ihr übriges. Dort, wo man heute noch die seltenen Arten antrifft, sind noch viele natürliche oder naturnahe Zusammenhänge intakt und sollten unbedingt erhalten werden. Die Naturfotografie von Amphibien schadet diesen praktisch nie, viel mehr können die seltenen Arten einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden und dabei helfen ein besseres Verständnis für Natur und biologische Vielfalt zu schaffen.  


juveniler Grünfrosch (Pelophylax sp.)
1/40s f/6.3 ISO100 225mm Diffuser
Moorforsch (Rana arvalis)
1/30s f/8.0 ISO100 225mm Diffuser
Grasfrosch (Rana temporaria)
1/180s f/6.3 ISO100 337mm
Grasfrosch (Rana temporaria)
1/30s f/10 ISO100 337mm
Grasfrosch (Rana temporaria)
1/40s f/8 ISO100 225mm Diffuser
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
1/8s f/9.0 ISO100 225mm
Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
2.2s f/16.0 ISO100 225mm 
Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
1/10s f/7.1 ISO100 225mm 
Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)225mm, 1/40s, f/4.5, ISO100
Feuersalamander (Salamandra salamandra)225mm, 1/5s, f/8, ISO100
Laubfrosch (Hyla arborea)
1/60s f/13.0 ISO400 225mm 2 Taschenlampen
Laubfrosch (Hyla arborea)
1/4s f/7.1 ISO100 225mm
Erdkröten (Bufo bufo)
1/6s f/10.0 ISO100 225mm
Moorfosch (Rana arvalis)
0.6s f/18.0 ISO200 150mm Diffuser
Moorfrosch (Rana arvalis)
1/10s f/8.0 ISO100 225mm
Moorfrosch (Rana arvalis)
1/10s f/8.0 ISO100 225mm