Donnerstag, 23. September 2010

robber fly

Die Familie der Raubfliegen (Asilidae) gehört zu meinen absoluten Lieblingsgruppen im Insektenreich. Einfach sehr faszinierende Tiere mit einer scheinbar perfektionierten Anpassung an ihre Lebensweise, die Jagd. Das Jagdverhalten der adulten Fliegen ähnelt dem von Libellen (auch wenn sie Verwandtschaftlich ähnlich nah zu einander stehen wie der Mensch und ein Schnabeltier). 


Raubfliegen besiedeln vor allem offene Lichtungen und Flächen und jagen vornehmlich bei höheren Temperaturen. Nach verschiedenen Untersuchungen sind die optimalen Temperaturen für die meisten Arten höher als 20 Grad Celsius, mit zunehmender Kälte werden sie inaktiver. Als optische Jäger bevorzugen sie gut beleuchtete und wenig strukturierte Jagdgebiete, wobei sie häufig Baumstämme oder andere höher gelegene Abflugpunkte wählen.
Raubfliegen ernähren sich vor allem von anderen Insekten. Sie besitzen sehr harte Stechborsten, mit dem beispielsweise die Mordfliegen sogar den Panzer verschiedener Käfer durchstechen können. Von Musso (1978) wurde nachgewiesen, dass der Speichel der Fliegen ein Insekten tötendes Gift enthält, außerdem sind in ihm Verdauungssekrete enthalten, welche die Beute vorverdauen. Die Beute wird meist im Flug gejagt und in einem Stoßflug mit den Vorderbeinen gepackt. Die Wolfsfliegen der Gattung Dasypogon erbeuten fast ausschließlich Honigbienen, Hummeln und andere Stechimmen und erhielten deshalb den englischen Beinamen „bee-catcher“. Einige Arten erbeuten auch Spinnen. Die Beute ist oft größer als der Jäger.  
Viele Larven der Raubfliegen leben in Totholz oder im Boden und jagen dort nach anderen Insektenlarven (u.a. wikipedia).


Die Bilder stammen nicht von einer einzelnen Fotosession, sondern aus mehreren Jahren, deshalb sind neben den technischen Daten auch das Jahr der Aufnahme genannt. Die Fotos sind chronologisch sortiert. Die Ältesten sind zwar keine Meisterwerke, aber in einer solchen Fotoserie müssen nicht alle Aufnahmen komplett überzeugen...


Mordfliege - Choerades marginata
75mm | f/10 | 1/100s | ISO400 | freihand (2006)
Garten-Raubfliege - Neomochtherus geniculatus
75mm | 0,8s | f/10 | ISO400 | beanbag (2006)
Zinnober-Mordfliege - Choerades ignea  (bei der Eiablage)
150mm | 1/15s | f/10 | ISO200 (2006)


Sand-Raubfliege - Philonicus albiceps
157mm | 3s | f/16 | ISO100 | KFB | SVA (2008)
Kleiner Strauchdieb - Neoitamus socius
225mm | 1/6s | f/8 | ISO100 | KFB | SVA (2009)

Schlichte Raubfliege - Machimus rusticus
225mm | 1/2s | f/16 | ISO100 | Achromat | KFB | SVA (2010)

Schlichte Raubfliege - Machimus rusticus
225mm | 1s | f/13 | ISO100 | KFB | SVA | Reflektor (2010)
Schlichte Raubfliege - Machimus rusticus
225mm | 1,6 s | f/16 | ISO100 | KFB | SVA | Reflektor (2010)
Schlichte Raubfliege - Machimus rusticus
225mm | 1s | f/16 | ISO100 | KFB | SVA | Reflektor (2010)

Mittwoch, 8. September 2010

Der Flug der Libelle

Libellen zählen zu den eher ursprünglicheren Insekten, sie gab es bereits schon im Karbon vor etwa 320 Mio. Jahren in fast unveränderter Form. Die Fliegen (Diptera) und auch andere Insektenordnungen haben den Insektenflug perfektioniert, aber eine Großlibelle bei der Jagd oder der fliegenden Verteidigung des Reviers zu beobachten ist und bleibt eindrucksvoll.
Mitte August konnte ich an einem schönen Morgen einigen dutzend Herbst-Mosaikjungfern (Aeshna mixta) in Aktion erleben. Der See war teilweise ausgetrocknet und so konnte ich mit normalen Wanderschuhen vorsichtig, verhältnismäßig weit in einen Schilfbestand vordringen. Nach einigen Minuten nahmen mich die fliegenden Tiere kaum mehr wahr und so gelang die relative Nähe zu den Tieren. Wie bei sehr vielen anderen Libellenarten stecken die Männchen durch das Abfliegen einer Fläche ihr Revier ab, dabei bleiben sie immer wieder im Flug stehen. Da die Dichte an Tieren allerdings so hoch war, wurden diese 'stillstehenden' Männchen häufig von Konkurrenten attackiert, weshalb nur eine handvoll Aufnahmen wirklich schön wurde.
Hier möchte ich eine Auswahl der Bilder zeigen. Alle Bilder sind beschnitten, manche mehr manche weniger. Für alle Aufnahmen leistete der sehr schnelle Ultraschall-Autofokus meines Makroobjektives tolle Dienste, sonst ist der AF bei Makros immer aus!
Am Ende entstanden einige passable Aufnahmen, die letzte der hier gezeigten Serie habe ich auch hier und hier veröffentlicht.

225mm, 1/5000s, f/4, ISO400, freihand
225mm, 1/3200s, f/4, ISO400, freihand
225mm, 1/4000s, f/4, ISO400, freihand
225mm, 1/4000s, f/4, ISO400, freihand
225mm, 1/1500s, f/4, ISO400, freihand